Lohengrin
Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner
Libretto vom Komponisten
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
(Im Rahmen des Wagner-Kosmos I)
Die Anklage wiegt schwer: Elsa, die Tochter des Herzogs von Brabant, wird des Mordes an ihrem Bruder Gottfried beschuldigt. Ihre Kläger sind Telramund und Ortrud, die sie damit um ihre Herrschaftsansprüche bringen wollen. Der König überlässt das Urteil dem Entscheid Gottes, zwei Ritter sollen im Zweikampf sein Werkzeug sein. Elsa ruft dafür den Mann zu Hilfe, der ihr zuvor im Traum erschienen war. Wie durch ein Wunder erhört sie der strahlende Held und erkämpft Elsas Recht. Die Verlierer sinnen auf Rache – da kommt es ihnen gelegen, dass der Ritter ein großes Geheimnis um seinen Namen und seine Herkunft macht. Er hat eingewilligt, Elsa zu heiraten, wenn sie ihn niemals danach befragen wird. Sie lässt sich darauf ein, doch hinterlistig drängt Ortrud Elsa zu der verbotenen Frage und insistiert so lange, bis diese nachgibt. Die Folge ist fatal: Lohengrin verkündet, dass er der Sohn des Gralskönigs Parzival ist. Doch nach dieser Offenbarung muss er Elsa verlassen, die entseelt in den Armen des erlösten Gottfried zu Boden sinkt.
Zart und mit einer unglaublichen Schönheit, die nicht von dieser Welt zu sein scheint, beginnt der von Wagner selbst als „romantische Oper“ bezeichnete Lohengrin. Das Stück markierte eine neue Qualität in seinem Schaffen, so ist das Orchester mit seinem mal innigen, mal pathetischen Klang nun Träger des Bühnengeschehens. In seiner revolutionären Phase entstanden, verbindet Wagner darin historische Ereignisse mit seinen philosophischen Ideen und schafft so eine politische Parabel.
Bitte beachten: Die letzte Vorstellung wird von Ks. Kwangchul Youn gesungen − Der südkoreanische Opernsänger zählt zu den führenden Bässen unserer Zeit und war zwischen 1996 und 2015 regelmäßiger Gast bei den Bayreuther Festspielen, wo er mit seinen stets gefeierten Interpretationen neue Maßstäbe setzte.
Besetzung
- Heinrich der Vogler: Shavleg Armasi
- Lohengrin: Daniel Behle
- Elsa von Brabant: Christina Nilsson
- Friedrich von Telramund: Joachim Goltz
- Ortrud: Stéphanie Müther
- Heerrufer des Königs: Morgan Moody
- 1. Edler: Christian Pienaar
- 2. Edler: Jeayoun Kim
- 3. Edler: Daegyun Jeong
- 4. Edler: Thomas Günzler
- 1. Edelknabe: Rebecca Sorensen
- 2. Edelknabe: Eunjii Park
- 3. Edelknabe: Ji-Young Hong
- 4. Edelknabe: Edvina Vlajevcic
- Mit dem: Opernchor des Theater Dortmund
- Mit den: Dortmunder Philharmonikern
- Musikalische Leitung: Gabriel Feltz
- Regie: Ingo Kerkhof
- Bühne: Dirk Becker
- Chor: Fabio Mancini
- Dramaturgie: Laura Knoll
- Kostüme: Jessica Rockstroh
- Video: Philipp Ludwig Stangl
- Licht: Florian Franzen, Ralph Jürgens
- Regieassistenz: David Martinek
- Bühnenbildassistenz: Dina Nur
- Kostümassistenz: Sonja Kühn
- Soufflage und Choreografische Assistenz: Adriana Naldoni
- Inspizienz: Ulas Nagler, Alexander Becker
- Produktionsleitung: Fabian Schäfer
Pressestimmen
„Der zweite Aufzug von Wagners Lohengrin an der Dortmunder Oper hatte Festspielniveau.“
WDR
„Dortmunds neuer Lohengrin ist musikalisch ein Ereignis. (...) Dass wir die Riesenriege der Stimmen beim neuen Lohengrin im Rücken haben, dass das Piano der Herren sanft den Raum flutet und die Gänsehaut des Wagnerianers ungemein fördert, ist nur ein Coup von vielen dieses Abends. (...) Man kann nach fast viereinhalb Stunden nicht anders als zu sagen: Diesen Lohengrin sollte man gehört haben! (...) Das hier könnte auch in München oder Berlin zu hören sein. (...) Die Musik erhält im großen Schwarz der tiefen Bühne viel Raum. Das lässt Dortmunds Philharmonikern unter Gabriel Feltz schillernd prachtvoll agieren: Es waltet seidige Delikatesse neben martialischer Präzision, sie schmettern und sie schmeicheln. Fabelhaft!“
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
„Einen so tollen Lohengrin wird man so schnell nicht wieder hören. (...) Wegen der großartigen musikalischen Leistung muss man diesen Lohengrin gesehen haben. (...) Daniel Behle gibt sein Debüt in dieser Wagner-Rolle und das ist ein Ereignis. So schön ausgesungen, mit einer so traumhaften Leichtigkeit und Innigkeit in der Stimme hat man den Lohengrin noch nicht gehört und hört vieles in Wagners Musik ganz neu. (...) Christina Nilsson passt mit ihrem schlank geführten, leuchtenden Sopran als Elsa hervorragend zu Behles Tenor. Musikalisch ist das ein Wagner-Fest.“
Ruhr Nachrichten
„In Dortmund ist ein musikalisch bemerkenswerter Abend zu erleben. Feltz liest die Musik mit lyrischem, melodischem Zugriff, doch immer auch mit sinfonischer Nüchternheit, die den Solisten sehr entgegenkommt. Bayreuth-Tenor Daniel Behle gibt ein bemerkenswertes Lohengrin-Debüt als eher leiser, sensibler Held, aber seine Stimme beweist immer wieder höchste elegante Tragfähigkeit.“
Westfälischer Anzeiger
„Behle legt den Lohengrin so intim, so weich und so lyrisch an, wie man ihn kaum je erlebt hat. Die schwedische Sopranistin Christina Nilsson als hingebungsvoll naive Elsa zeichnet ihre Partie mit inniger Leuchtkraft. In seiner überzeugendsten Einstudierung seit Jahren gelingt Generalmusikdirektor Gabriel Feltz mit den souveränen Philharmonikern eine Quadratur des Kreises. Straff dirigiert, erweist sich Wagners suggestive Musik in Dortmund als verströmendes Fließen mit großen Bögen und detailgenau wahrgenommenen verästelten Nebenarmen.“
Recklinghäuser Zeitung